Tag 9, Mittwoch 11. Juni 2014


Der Plan:

Von Goslar aus ziehen wir eine Schleife Richtung Süden nach Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Bad Langensalza. Das dortige Hotel hat den echt thüringischen Namen LA-Chicago. Bin gespannt!



In Echt:

Morgens während des Absteckens des Ladekabels beginnt es in Goslar zu tröpfeln. Als wir dann rund 15 Minuten unterwegs sind, regnet es stärker und plötzlich knackt es an der Windschutzscheibe. Weil vor uns ein LKW fährt, denken wir an einen hochgewirbelten Stein. Allerdings werden es dann immer mehr weiße Steine und sie fallen vom Himmel. Oh Mann, so ein richtiges Hagelgewitter direkt über uns. Wir schleichen bei null Sicht bis zur nächsten Ausfahrt und bleiben stehen. Neben unserem Auto ergießt sich ein wahrer Sturzbach, schätzungsweise 5 cm tief und mit vielen Hagelkörnern darauf schwimmend. Als das Gewitter vorbei ist, fahren wir bis Duderstadt ins "Grenzlandmuseum" Eichsfeld. Es regnet zwar immer noch, aber für uns geht es zuerst einmal in die Ausstellungshalle. Unseren Think haben wir direkt hinter der Kasse an die Leine legen können. Die sehr gut gemachte Ausstellung zeigt sowohl die Geschichte des ehemaligen Grenzübergangs als auch Alltagsutensilien aus der DDR. Bevor wir den 6 km langen Weg durch die Umgebung laufen, essen wir was im "Grenzland Grill 10° Ost". Wir erwarten nicht allzu viel, eine Imbissbude halt. Aber was da auf unseren Tellern landet, ist aller Ehren wert: Wrap mit viel frischem Salat, selbstgemachter Kartoffelsalat, leckere Bratwürste und Cola von 9 Springe. Nach dem Essen gehen wir durch den Kassenraum, dort beginnt der Rundweg. Ein Kollege des netten jungen Herrn, der uns das Laden ermöglicht hat, steht am Fenster, schaut auf unser Auto und sagt: "Sind wir jetzt eine Tankstelle hier?" Ich überhörte das mal, der Ton klang nämlich alles andere als scherzhaft. Obwohl das Thermometer sicher schon wieder über die 25° C raus ist, fröstelt es einen auf dem Weg immer wieder. Es ist schon erschreckend, wie einfallsreich der Mensch sein kann, wenn es um Geräte wie Autoschnellsperren und ähnliches geht.



Immer wieder kommt auch der Gedanke, dass man vor gerade mal 25 Jahren hier nicht einfach so durch die schöne Landschaft hätte spazieren können. Als wir den Weg beendet hatten, war es schon wieder relativ spät und wir beschlossen,
den Weg nach Langensalza abzukürzen. So kamen wir um 17 Uhr am LA Chicago an. Alles zugesperrt, an der Tür des Diner die Nachricht, dass es momentan geschlossen ist. Wenigstens das Hotel war nach einem Anruf offen und das Zimmer außer der etwas befremdlich wirkenden Insektensprayflasche vollkommen in Ordnung. Da wir ja jetzt keine Burger bekommen konnten, fragte ich den Mann an der Rezeption, wo man in Langensalza denn was essen könne. Die Antwort, dass man in die Stadt reinfahren und dann links, ääh rechts einen Dönerladen finden könne, wollten wir dann nicht als unsere erste Wahl festlegen. In Bad Langensalza fanden wir dann auf einem kleinen Spaziergang den schönen Japanischen Garten


120 Jahre alte Mädchenkiefer

und ein paar Fachwerkhäuser, was in diesem Landstrich ja eine echte Seltenheit ist...