Tag 7, Montag 9. Juni 2014


Der Plan:

Von Brandenburg aus fahren wir heute zur Lutherstadt Wittenberg und zum Wörlitzer Gartenreich. Dann noch Dessau mit den Meisterhäusern (Gropius und so...). Ziel ist heute Ilberstedt.



In Echt:

Wir starten von Plaue aus Richtung Geschichte. Wir erreichen die Lutherstadt Wittenberg gegen Mittag, es hat schon wieder rund 30 Grad draußen und im Auto nicht wirklich viel weniger. Aber die hervorragend ausgebauten Straßen gefallen uns gut.



Nach den gestrigen Ladeerfahrungen laufen wir heute wieder eine Tankstelle kurz vor dem Stadtzentrum an. Dort können wir zwar nicht laden, weil es eine sehr kleine Tanke ohne Werkstatt etc. ist, die freundliche Dame erklärte uns aber den Weg auf die andere Seite der Stadtmitte, wo eine größere Tankstelle ist. Von dort aus rollern wir in ca. 10 Minuten vor die Schloßkirche, die momentan renoviert wird und deshalb nur mit Führung besucht werden kann. Die nächste Führung ist um 13:30 und der nette Küster stattet uns mit einer kleinen Karte aus, die eine Runde mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigt. So fahren wir vorbei an Rathaus und Melanchthon-Haus zum Lutherhaus. Das dortige Museum kann man natürlich nicht auslassen, wenn man Wittenberg besucht. Der Lebenslauf Luthers ist dort sehr schön aufgearbeitet und man sieht auch einen Raum, in dem er seine Diskussionsrunden abgehalten hat. Ich war wirklich beeindrückt und die Macher des Museums haben es geschafft, einem in die Verhältnisse der damaligen Zeit ohne viel Brimborium, mit schlichten Tafeln und nicht zu viel Text nahezubringen. Wer sich vertiefen will, kann das auch tun in sehr vielen Ausschnitten aus zeitgenössischen Büchern etc. Die Kirchenführung war dann insofern ganz witzig, als ich noch nie auf einen Kirchenbaustelle war. Und in der Schlosskirche läuft man momentan auf OSB-Platten spazieren und schaut sich Abbildungen der Kirchenfenster an. Aber zumindest Melanchthons und Luthers Grabstellen sind freigelassen und auch noch beleuchtet. Als wir dann doch noch in Wittenberg bleiben, um zu Mittag zu essen, entdecken wir durch puren Zufall ein extrem empfehlenswertes Lokal: die "Alte Canzley", ein Bio-Restaurant mit Hotel direkt vis-a-vis der Schloßkirche. Sehr leckeres Essen auch für Leute, denen Bio jetzt nicht so wichtig ist, sehr vernüftige Preise, schönes Lokal, alles gut würde der Brandenburger sagen. Der Weg zum Gartenreich Wörlitz wird hinter Coswig sagen wir mal ursprünglich. Erstmal mit einer Gierungsfähre über die Elbe und dahinter eine Straße, bei der man erfährt, warum Kopfsteinpflaster heute nicht mehr so oft verlegt wird. Alles über 25 km/h hört sich an, als würde man am Ende der Straße mit einem ganz anderen Fahrzeug ankommen, als man losgefahren ist. Das Gartenreich Wörlitz können wir wegen vorgerückter Stunde nur kurz besuchen, aber der kurze Spaziergang macht Lust auf mehr. Wir wollen ja auch noch die Vermächtnisse der Herren Gropius und Co. in Dessau sehen. Allerdings war die Notiz "Meisterhäuser in Dessau" nicht wirklich genug. Die Beschilderung in Dessau führt zwar in die Nähe der Häuser, aber ohne Internetrecherche findet man nur das Bauhaus-Designerschul-Gebäude. Den Weg ins Hotel Wippertal wiederum findet Frau Becker (unser Navi) ohne Probleme. Hier fühlen wir uns gut aufgehoben, der Chef interessiert sich für unser Auto und wir genießen das Abendessen, den Wein und die kalte Dusche danach.