Tag 6, Sonntag 8. Juni 2014


Der Plan:

Raus aus der Scheune, rein ins Schloß! Heute führt uns die Tour von der Müritz nach Brandenburg an der Havel, das Übernachtungsziel ist das Schloß Plaue. Unterwegs werden wir vermutlich Alt- und Neuruppin heimsuchen und stehenbleiben, wo es schön ist...



In Echt:

In Bollewick starten wir kurz vor 10 Uhr nochmal nach Röbel, um dort den Kirchturm zwecks Fotos von oben zu erklettern. Diesmal war es deutlich weniger anstrengend und dafür umso schöner. Blick von oben auf die Müritz und die Windmühle von Röbel.


Windmühle Röbel, nicht von oben

Da wir heute eine lange Tour von geplanten 185 km vor uns haben, machen wir weder in Mirow noch in Rheinsberg Halt um zur Mittagszeit in Neuruppin anzukommen. Dort machen wir uns auf die Suche nach einer Lademöglichkeit, die wir nach 2 Abfuhren beim Hotel Resort Mark Brandenburg gefunden hatten. In der nebenan befindlichen Tiefgarage haben die Hotelleute einen Raum, in dem eine Steckdose ist, die wir nutzen können. An der Rezeption werden wir gefragt, was wir denn normal so zahlen für's Aufladen und wir sagen, bisher für die ganze Nacht maximal 5 €, worauf als Antwort kam, dass es beim Hotel 10 € koste. Ich nehme das erstmal nicht ganz so ernst, weil wir ja in ca. 2 Stunden höchsten 4 kWh rausholen können. Wir gehen dann zum Hotel, um dort eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen. Kleinigkeit gibt es heute nicht, nur ein Brunch für 25 € p.P., das ist uns dann doch zuviel. Also weg vom Hafen und in einer Seitenstraße das Lokal Up Hus mit wunderschönem Innenhof und dem ältesten Fachwerkhaus Neuruppins als Lokal/Hotel gefunden und für 25 € incl. Getränken und Trinkgeld die richtige Essensmenge in hervorragender Qualität gefunden. Langsam vertragen wir uns  nach dem Fehlstart mit Neuruppin. Als wir in brüllender Hitze wieder zum Hotel kommen, knöpfen uns die Damen an der Rezeption nach Rückfragen mit jemandem im Hintergrund tatsächlich volle 10 € für 4 kWh ab. Das erfüllt meiner Meinung nach den Tatbestand des Wuchers, was wir auch in einer e-mail an das Hotel zum Ausdruck bringen. Mal sehen, ob wir eine Antwort bekommen. Auf alle Fälle kann ich jedem empfehlen, der mal in Neuruppin sein Auto aufladen will, diese Lokation weiträumig zu umfahren und an einer Tankstelle oder in einem freundlichen Restaurant zu fragen, ob man gegen angemessenes Entgelt Strom haben kann. Ziemlich angesäuert verlassen wir diesen Ort Richtung Brandenburg an der Havel. Es wird immer noch heißer bis unser Auto die Wärmewarnlampe anschmeisst und zum Steinerweichen mit allen vorhandenen Ventilatoren tobt. Der Tageskilometerzähler nähert sich den 200, als wir das "Schloß Plaue" erreichen. Wir bekommen unser Zimmer gezeigt und staunen nicht schlecht, als sich das Doppelzimmer als Wohnraum, Bad, Kinderschlafzimmer für 4 und Elternschlafzimmer in großzügiger Größe erweist. Als das Auto mit erster Hilfe (schattiger Platz mit Steckdose) versorgt war und das Gepäck in den ersten Stock geschafft war, machen wir eine Erkundungsrunde um das Schloß herum durch den halbwegs schattigen Schloßgarten, den schon Fontane in seinen Reisen durch die Mark Brandenburg beschrieben hat. Seitdem ist das Schloß ein wenig verlebt worden



und auch die nahe Brücke hat damals wohl noch ein bißchen mehr Tragfähigkeit gehabt. Der Tag endet versöhnlich in der Schloßschänke bei lecker Essen und lustigen Gästen  und einer Idee für einen neuerlichen Besuch in Plaue. Da gibt es nämlich was zu mieten: Hausfloße. Schaut sehr witzig aus, wie ein zu heiß gewaschenes Hausboot. Kann bestimmt im Netz was zu finden...